Massivbauweise
Warum Sie sich für ein „Massivhaus“ entscheiden sollten
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Um ein maximales Maß an Wärmedämmung der Gebäudehülle zu erreichen, ist es von grundlegender Bedeutung, die Luftwechselrate auf ein Minimum zu reduzieren. Die Energieeinsparverordnung legte genaue Richtlinien für die Luftdichtigkeit von Wohngebäuden fest, da undichte Stellen in der Gebäudestruktur, insbesondere beim Abkühlen, das Risiko von Tauwasserbildung durch entweichende warme Luft erhöhen.
Feuchte Wände und Decken verlieren nicht nur ihre wärmedämmenden Eigenschaften, sondern bieten auch ideale Bedingungen für die Bildung von Schimmel, was allgemein bekanntermaßen gesundheitliche Risiken mit sich bringt. Besonders gefährdet sind hierbei sogenannte "leichte Konstruktionen" wie Fertighauswände, die aus mehreren übereinanderliegenden Dämmschichten bestehen. Im Gegensatz dazu sind massive Ziegelwandkonstruktionen von Natur aus dicht und bieten nicht nur zu Beginn, sondern auch aufgrund der hohen Formbeständigkeit der Ziegelwände langfristig eine luftdichte Lösung. Ein massives Ziegelhaus gewährleistet somit nicht nur langfristigen Wärmeschutz, sondern auch die Vermeidung von Bauschäden wie Schimmelbildung durch feuchte Decken, Wände oder andere Bauteile.
Bei Holzrahmenkonstruktionen wie Fertighäusern oder Holzrahmenbauweisen muss jede Außenwand mit sorgfältig verklebten PE-Folien eine diffusionssperrende Innenhaut erhalten. Allerdings verliert der Klebstoff im Laufe der Zeit seine Haftkraft, was wiederum zur Beeinträchtigung der Luftdichtigkeit der Außenwand eines Fertighauses führt.
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Im Sommer bieten schwere (massive) Bauteile einen deutlich angenehmeren Effekt auf das Raumklima als leichte Fertighauswände. Durch ihre Masse nehmen massive Wände die Wärmeenergie bei steigenden Außentemperaturen auf und lassen nur einen geringen Teil davon in den Innenraum gelangen, wodurch der Raum abgekühlt wird. Diesen Effekt kann jeder nachvollziehen, der im Sommer bei hohen Außentemperaturen eine alte Kirche oder eine Burg mit dicken, massiven Außenwänden betritt – es ist angenehm kühl! Massive Ziegelwände gleichen durch ihre hohe Wärmespeicherfähigkeit hohe sommerliche Temperaturen aus und sorgen so für ein harmonisiertes Raumklima und eine angenehme Raumtemperatur im Inneren des Wohngebäudes.
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Ein einzelnes Ziegelmauerwerk mit den üblichen Wandstärken von 36,5 oder 42,5 cm erreicht je nach Art und Stärke des Steins einen U-Wert von 0,17 bis 0,28 W/qm.K. Um einen vergleichbaren U-Wert bei einer einfachen Mauerwerkstruktur wie Kalksandstein mit einer Dicke von 24 cm zu erreichen, ist eine zusätzliche Dämmschicht (Vollwärmeschutz) aus Styropor mit einer Dicke von 12 bis 24 cm erforderlich. Bei Leichtbauweisen wie Fertighäusern und Holzrahmenkonstruktionen müssen aufwendige mehrschichtige Wände mit einer Dicke von 0,30 bis 0,45 m konstruiert werden, um ähnliche Werte wie oben genannt zu erreichen. Dabei besteht auch das Problem der dauerhaften Abdichtung beim Verkleben von PE-Folien. Ein wesentlicher Vorteil massiver Ziegelwände liegt in ihrer Fähigkeit, Wärme zu speichern, was sich direkt auf das Wohlbefinden der Bewohner auswirkt. Ein beträchtlicher Teil der gespeicherten Wärme wird normalerweise nachts wieder in den Raum abgegeben. Das bedeutet, dass ein Massivhaus langsamer auskühlt und daher energieeffizienter ist als eine Leichtbauweise.
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Die Wärmedämmeigenschaften eines Baustoffes werden erheblich durch Feuchtigkeit beeinträchtigt. Bei der Beurteilung des thermischen Verhaltens einer Wandkonstruktion ist es wichtig, sowohl die Wärmedämmung als auch die Beständigkeit der Wärmedämmeigenschaften des Baustoffes bei Feuchtigkeitseinfluss zu berücksichtigen. Massive Ziegelwände, die ein diffusionsoffenes Baumaterial darstellen, weisen die geringste Ausgleichsfeuchte aller Wandbaustoffe auf. Dies bedeutet, dass sie Feuchtigkeit aufnehmen und schnell wieder abgeben können.

